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Weltgewanter, Hyperintelligenter und TOTAL Unparteiischer Bullshit

Herzensangelegenheiten ♥

Veröffentlicht am 10. Juli 2013 von SoSonderbarBlog

Lea

Ich könnte durchdrehen vor Freude- mein Bruder kommt bald zu Besuch. Nach allem was passiert ist, nach allem was wir durchgemacht haben werden wir endlich eine ganze Woche nur für uns haben, loslassen können und einfach wieder füreinander da sein. Die Tatsache das zu wissen macht mich gerade so glücklich das ich vor Glücksgefühlen sterben könnte. Ich weiß das ich viele Fehler gemacht habe. Es zerriss mir jedesmal aufs neue mein Herz zu wissen das es meinem Kleinen nicht gut geht. Es tat weh das er nicht da war. Nach 12 Jahren zusammen gingen wir plötzlich getrennte Wege, nur einige Meter entfernt und trotzdem fühlte es sich an als wären wir Kontinente weit weg. Und jetzt, nach so unglaublich langer Zeit ist es uns auf einmal erlaubt uns zu sehen, und das nicht nur ein paar Stunden... NEIN. Eine ganze Woche! Ich habe so viel vor, ich will das er endlich wieder weiß das ich immer für ihn da bin egal was passierte, passiert und passieren wird. Um nichts in der Welt werde ich ihn erneut im Stich lassen. Er ist und bleibt für immer ein Teil von mir. Wenn ich so darüber nachdenke, kommen mir schon wieder diese Scheiß' Tränen in die Augen geschossen weil ich daran denken muss was war. Ich erinnere mich an den Moment bevor er sich entschloss zurück zu gehen, an den Ort, in das Haus, zu der Familie die uns unser ganzes Leben lang zeigte, wie minderwertig wir doch sind. Doch seine Entscheidung war längst gefallen. Wir lagen im Bett, hatten einander im Arm und hörten "Leave out all the Rest" von Linkin Park. Wir haben geweint, und ich habe ihm erzählt das uns nichts trennen würde. Ich habe gelogen. Im Endeffekt habe ich mich viel zu sehr um meinen Hass auf die Familie konzentriert als auf meinen kleinen Bruder, der langsam immer mehr kaputt ging. Nach allem was wir in letzter Zeit durchmachen mussten will ich ihm helfen den Kopf frei zu bekommen. So wie ich es auch von meinem erhoffe. Ich habe alles geschafft: EIne Ausbildung, 670 km von Zuhause entfernt, einen Freund, viele neue Freunde, eine Wohnung, ein komplett neues Umfeld. Ich kann abschließen mit allem, aber er wird jeden Tag erneut an alles erinnert. Ich kann verstehen das es ihn dann zerreist. Sein Opa ist gestorben. Mein Opa. Auch wenn wir nicht wirklich verwandt waren, so war er einer der einzigen Menschen die mir immer das Gefühl gegeben haben das ich gut bin, so wie ich bin. Er hat mich nie wegen irgendwas heruntergezogen weil er immer an das gute gelaubt hat. Ich war mir immer sicher, egal wie weit ich weg war, er kümmert sich um meinen Bruder. Er nimmt ihn in Schutz wenn es nötig ist, redet mit ihm wenn er sonst nicht mit jemanden reden kann. Und dann war er weg, Und ich fühle immernoch den Stich im Herzen als ich es, wie alles was passierte, am Telefon hörte. Ich habe mir ehrlich im ersten Moment Gedanken über ihn gemacht, bis mir klar wurde das es ihm, egal wo er jetzt ist, besser geht als vorher. Ich habe über meinen kleinen Nachgedacht, darüber wie er jetzt allein in diesem Haus sitzt, umgeben von Menschen die vorgeben seine Familie zu sein obwohl sie nie da waren. Nicht so wie er. Nicht so wie ich. Nicht so wie wir. Auf der Beerdigung dann hatte ich das erste mal nach Jahren das Gefühl als wären wir wieder zusammen. Und jetzt ist er bald hier. Ich drehe durch. 17.08.2012 ♥

Herzensangelegenheiten ♥
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